Politisches Zögern gefährdet Bürger und Polizei – Innenministerkonferenz ist am Zug - Gesetzliche Verpflichtung von Banken gefordert
Die Geldautomatensprengungen in Deutschland bleiben weiterhin auf hohem Niveau. Im Jahr 2021 gab es 392 Fälle, 2022 waren es schon inklusive der Versuche über 500. Im laufenden Jahr 2023 sind bereits (Stand April 2023) 132 Geldautomaten gesprengt worden. Als Hauptziel sind Rheinland-Pfalz (18), NRW (48), Nie- dersachsen (19) und Hessen (20) am meisten im Bundesgebiet betroffen. GAA – Sprengungen in Deutschland finden zu 80 Prozent in diesen vier Bundesländern statt. Das liegt insbesondere an den organisierten Tätergruppierungen aus den Niederlanden und der damit zusammenhängenden Nähe.
Während die Niederlande durch vernünftige Gegenmaßnahmen wie
die Gefahr von Sprengungen nahezu beseitigt haben, wird Deutschland verstärkt Zielscheibe organisierter Banden und mit weiter steigenden Fallzahlen ist zu rechnen.
Im Vorfeld der Innenministerkonferenz (IMK), die vom 14. Juni bis 16. Juni 2023 in Berlin stattfindet, fordern die vier Landesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Thomas Meyer (RLP), Erich Rettinghaus (NRW), Patrick Seegers (NI) und Björn Werminghaus (HE) unverzügliches, politisches Handeln und geben folgende, gemeinsame Erklärung ab:
Die bisherigen Absprachen zwischen Landeskriminalämtern, den Innenministerien und Banken sind völlig unzureichend, seit 2019 in einer Prüfungsphase und beruhen auf der Freiwilligkeit der Banken.
Die vier DPolG-Landesvorsitzenden fordern Politik, die IMK, Bankwirtschaft und Geldautomatenhersteller nachdrücklich auf:
„Nach Jahren des Zögerns ist unverzügliches politisches Handeln angezeigt. Das ist der Staat seinen Bürgerinnen und Bürgern sowie unseren Kolleginnen und Kollegen bei der Polizei schuldig", erklären die vier Landesvorsitzenden.
Björn Werminghaus, Hessen
Erich Rettinghaus, Nordrhein-Westfalen
Patrick Seegers, Niedersachsen
Thomas Meyer, Rheinland-Pfalz